
Es war ein sonniger Nachmittag in Mönchengladbach. Die Kamera in der Hand, der Bahnhof im Rücken und plötzlich mittendrin in einer Szene, die man sonst nur aus Dokus kennt: ein offensichtlicher Drogendeal. Keine zwei Meter entfernt. Mitten auf dem Platz der Republik. Kein Flüstern, kein Verstecken – einfach offen. So offen wie die Frage, die sich in diesem Moment aufdrängt: Wie konnte es so weit kommen?
Laut Lagebild „Bahnhöfe NRW“ gehört der Bereich rund um den Hauptbahnhof und Platz der Republik weiterhin zu den Kriminalitäts-Schwerpunkten. Im Jahr 2024 registrierte die Polizei in Mönchengladbach 915 Rauschgiftdelikte, das sind deutliche 38% weniger als im Vorjahr (2023: 1.471) – maßgeblich beeinflusst durch die Legalisierung von Cannabis, Schwerpunkte bleiben jedoch illegale harte Drogen.
Der erste Eindruck zählt – auch in Mönchengladbach
Für viele ist der Platz der Republik der erste Eindruck unserer Stadt. Wer mit dem Zug anreist, landet genau hier. Zwischen grauen Fassaden, tristen Wartehäuschen und dem Gefühl, besser schnell weiterzugehen. Dabei ist Mönchengladbach so viel mehr als das - doch hier, direkt hinter dem Hauptbahnhof, scheint diese Wahrheit weit entfernt. Täglich passieren rund 32.000 Reisende den Hauptbahnhof; über 70 Prozent nutzen den Platz als direkten Weg in die Innenstadt.
Unsicherheit ist kein Gefühl, das man einfach abschüttelt. Und schon gar nicht an einem Ort, an dem man sich eigentlich willkommen fühlen sollte. Wer hier ankommt, soll spüren: Du bist in Mönchengladbach. Du bist sicher. Du bist willkommen. Stattdessen: Ausweichende Blicke. Leere Ecken. Und die stille Frage, wie man es soweit kommen lassen konnte.
Kriminalität sinkt - aber das Sicherheitsgefühl fehlt
Ja, die Polizeiliche Kriminalstatistik weist für 2024 insgesamt 25.386 Straftaten aus – das sind 1.648 weniger als im Vorjahr (2023: 27.034) und bedeutet einen Rückgang um 6,1 %. Die Zahl der Gewaltdelikte sank um 10 % von 1.174 auf 1.055 Fälle. Gleichzeitig stieg die Zahl der registrierten Tatverdächtigen mit Messer auf 147 (2023: 107), bei einem gesunkenen Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger (2024: 36,3 % nach 37,5 % im Vorjahr).
Das subjektive Sicherheitsgefühl bleibt eine große Herausforderung: Flächendeckende Daten für 2025 liegen bislang nicht öffentlich vor, aber laut Polizei bestätigt sich der Trend, dass besonders der Platz der Republik und der Hauptbahnhof als unsichere Orte wahrgenommen werden. Nach jüngsten Medienberichten fühlen sich weiterhin deutlich über 40 % der Befragten dort abends unsicher.
Sicherheit ist nicht nur messbar -sie ist fühlbar. Und genau hier liegt das Problem: Viele Menschen fühlen sich am Platz der Republik nicht sicher. Das liegt nicht nur an Einzelfällen, sondern am Gesamteindruck.
Warum dieser Ort uns alle angeht
Der Platz der Republik ist kein Randgebiet. Er ist Teil unserer Mitte. Und genau deshalb ist er so bedeutend. Wenn wir die Probleme an diesem Ort ignorieren, senden wir ein falsches Signal: Dass es okay ist, wenn bestimmte Plätze verfallen. Dass man unsichere Ecken einfach hinnimmt. Dass Aufgeben eine Option ist.
Doch ich bin überzeugt: Genau das Gegenteil muss passieren. Gerade dieser Ort muss zum Symbol des Wandels werden. Zu einem Ort, an dem Mönchengladbach zeigt, was möglich ist, wenn man gemeinsam anpackt.
Was wir jetzt brauchen
- Sichtbare Präsenz: Polizei, Ordnungsdienst, soziale Arbeit – gemeinsam, vernetzt, entschlossen. Die Polizei setzt ihre Schwerpunkte 2025 vor allem auf Prävention und dauerhafte Präsenz an Brennpunkten wie dem Platz der Republik, z.B. weiterhin durch Projekte wie #Besser-ohne-Messer.
- Städtebauliche Aufwertung: Bis Mitte 2025 wurden die Umgestaltung und die neue LED-Beleuchtung auf dem Platz der Republik abgeschlossen. Die Maßnahme wurde vorrangig aus Städtebaufördermitteln und städtischem Etat finanziert.
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Begegnung statt Verdrängung: Mehr öffentliche Angebote, die Menschen zusammenbringen statt verdrängen. Kultur- und Sportveranstaltungen finden 2025 regelmäßig auf dem Platz statt, um die Aufenthaltsqualität weiter zu stärken.
- Transparente Kommunikation: Die Stadt dokumentiert Maßnahmen und Fortschritte regelmäßig im Rahmen des Programms „Soziale Stadt Gladbach und Westend“ – eine Übersicht ist auf der städtischen Website veröffentlicht.
Es geht um mehr als nur einen Platz
Wer Mönchengladbach verändern will, muss genau hier anfangen: bei den Orten, die Menschen meiden – und sie wieder zu Orten machen, die Menschen aufsuchen. Sicherheit ist ein Grundrecht – und ein Grundpfeiler für Vertrauen in Politik und Stadtgesellschaft.
Ich kandidiere für das Amt des Oberbürgermeisters, weil ich genau solche Orte nicht aufgeben will. Weil ich glaube, dass eine Stadt nur dann wirklich stark ist, wenn sie auch ihre Schwachstellen mutig angeht. Und weil ich weiß: Mönchengladbach kann mehr.
Mein Versprechen
Ich werde nicht wegsehen. Ich werde nicht schönreden. Aber ich werde handeln.
Für ein sicheres, modernes und menschenfreundliches Mönchengladbach – auch am Platz der Republik.
Quellenangaben (2025)
Mönchengladbach: Weniger Straftaten, mehr Wohnungseinbrüche (rp-online.de)
Weniger Kriminalität im der Stadt – Nachrichten für Mönchengladbach (gladbacherblatt.de)
Förderprogramm Soziale Stadt Gladbach und Westend: Rückschau auf Förderphase (invest-in-niederrhein.de)
Polizei MG verzeichnet Rückgang von Straftaten insgesamt (extra-tipp-am-sonntag.de)
Platz der Republik – Stadt Mönchengladbach,
Bauleitplanung und Stadtgestaltung
*weitere spezielle Details können – sobald der MG-Monitor 2025 und das Lagebild Bahnhöfe NRW 2025 vollständig veröffentlicht sind - noch ergänzt werden.